Degustationsbilder in den Hotelzimmern
Jérome Schilling-Menu-Metamorphosen
Degustationsnotizen von Bob Dalgarno
und Joel Harrison
Bei den zahlreichen Fun-Degustationen von Jürg Richter machte ich mir immer einen Spass daraus, den Sauternes nicht, wie üblich in Worten zu beschreiben, sondern die Farbe in der Flasche zu klassifizieren. Ganz einfach, mit H1 bis H4, M1 bis M4, D1 bis D4 und DD1 bis DD4. H steht für hell, M für mittel, D für dunkel und DD für sehr dunkel. Fazit: die verkosteten Weine wurden in nur 16 Helligkeitsstufen eingeteilt. Beim Durchlesen weiterer Degustationsnotizen ist mir sofort die Vielfalt der Beschreibungen aufgefallen. Ich wagte mich an ein aufwändiges Experiment. Welche Farbe haben Korinthen, Dörrfrüchte oder reife Pflaumen? Und so definierte ich Farbe um Farbe und verwendete für meine ersten Bilder der Sauternes-Degustationsnotizen eine Palette mit über 200 Farben. Seit dem Jahr 2000 behandle ich mit meiner Sauternes-Art ausschliesslich die edlen Süssweine. Kommt jetzt die Zeit des Fremdgehens? Und wie! Die erweiterten Degustationsnotizen von Rot- und Weissweinen ergeben ebenso faszinierende Resultate wie die des Sauternes. Das Verblüffendste an dem Experiment: Sie stehen vor einem Bild und erkennen anhand der Farben auf einen Blick, ob es sich um einen Weisswein, Rotwein oder Sauternes handelt. Auffallend waren auch negative Begriffe wie «Stinker», «Kork» oder «etwas für Petrolschnüffler» – entstanden sind sehr reizvolle Bilder!
6. bis 22. Ok
Bild unten:
"Ahaa.... Korinthen sind also schwarzbraun bis schwarzblau, die Sultaninen heller"
Meine heutige Farbpalette beinhaltet über 400 Farbnuancen,N
dazu kommen noch die über 400 fotografierten Objekte.e
Mein Dank geht an alle Beteiligten, die mit grossem Engagement zum Erfolg dieses Experimentes beigetragen haben.
Die Degustationsexperten:
Chandra Kurt, Jürg Richter, Philipp Schwander Master of Wine,N Konstantin Baum Master of Wine, René Gabriel und Sigi Hiss
Dem Apéro-Sauternes-Sponsor: Silvio Denz
Die Fotografin: Barbara Werren, Winterthur
Die Druckerei: Matthias Schmid, Schmid-Fehr AG, Goldach
Sie beschrieben meine erarbeitete Farbpalette
Was gibt es schöneres und geheimnisvolleres als einen reifen Sauternes aus einem grossen Jahr zu geniessen? Dieses Erlebnis versucht Jürg Richter in zahlreichen Degustationen einem interessierten Publikum jeweils näher zu bringen. Seit gut 25 Jahren hat ihn die Faszination der Weine in seinen Bann gezogen; sei es durch die eigene Teilnahme an unzähligen Rot- und Süssweindegustationen oder einfach nur beim gemütlichen Zusammensitzen mit Freunden und Geniessen eines edlen Tropfens. An seinen eigenen Degusta-tionsanlässen versucht er deshalb auch, die in den letzten Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geratene Thematik rund um die wunderbare Welt der Süssweine wie beispielsweise der Sauternes oder der Tokaier einem breiteren und faszinierten Publikum näher zu bringen. New
Den Schweizer Weinkritiker, Autor und Gründungsvater des WeinwisserW
in der Weinszene vorstellen zu wollen, hiesse Eulen nach Athen tragen.
René Gabriel wird seit Jahrzehnten von Winzern und Weinliebhabern gleicher-massen hoch geschätzt wegen seines immensen Fachwissens, das er authentisch, anschaulich und mit viel Humor in Weinwisser, in seinen Büchern (Bordeaux Total, Weingeschichten) und als Moderator von exklusiven Weinevents sowie Weinreisen zu präsentieren weiss.a
Mit dem Gabriel-Glas hat der Bordeaux-Kenner ausserdem ein besonderes
Weinglas entwickelt, aus dem jeder Wein höchsten Genuss bietet. Es ist sozusagen ein Weinglas «für alle Fälle». s
Renés Motto: Das Wesentliche ist die Liebe zum Wein!
Master of Wine
Beim Wein schlug sein Konzept ein:
Philipp Schwander, gesegnet mit einem
aussergewöhnlich gut ausgebildeten Geschmacks- sinn, sucht für seineW
Kundschaft Weine von hoher Qualität und tiefem Bekanntheitsgrad – und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese Geschäftsidee ist so erfolgreich,
dass der St. Galler mit seiner «Selection Schwander» in Zürich in wenigen Jahren zu einem der grössten Weinimporteure des Landes avancierte.a
Als Master of Wine der Schweiz – oder als «schlankster Master of Wine der Schweiz», wie er sich selbst lachend nennt – und als einer von cirka 300 solcher Experten weltweit, ist er zudem ein gefragter Referent, wie er bestätigt: «Mittlerweile verlange ich ein horrendes Honorar, nur
schon um die Anfragen einzudämmen.»
Das Hobby Wein wurde zum Beruf, seine Ausbildung hat Sigi Hiss auf der
Wein & Sommelierschule in Koblenz gemacht. Sein Tätigkeitsfeld beinhaltet
die eines Weinkritikers, verwoben mit unabhängigem Journalismus, die
eines Dozenten am IWI (International Wine Institute), die eines Beraters und
Gutachters für Weinraritäten. Einige Jahre in der Weinmetropole schlechthinW
– London - waren die Basis für ein inzwischen weitreichendes internationalesa
Wein-Netzwerk. Was ist Sigi Hiss bei alle dem wichtig? Sein Grundsatz lautet, dass er nichts, rein gar nichts anbietet und empfiehlt, wovon er nicht überzeugt bin. Das bedingt absolute Neutralität & Unabhängigkeit, gerade hier, bei gereiften,s
oft sehr teuren Weinen, ist dies ein Muss. Manches Geschäft sowie mancher
Kunde ist da nicht erreichbar - jene, die er erreicht, teilen diese hohen Ansprüche.
Gereifte Weine, egal ob es sich um Rot-, Weiss-, Süss- oder Schaumweine handelt, sind zu einer tiefen verwurzelten Passion geworden.g
Die Winewriterin und Autorin
Chandra Kurt ist eine der bekanntesten Weinautorinnen der Schweiz. Sie hat
über zwei Dutzend Weinbücher publiziert und schreibt für zahlreiche MedienDen
im In- und Ausland über Wein.
Chandra Kurt ist 1968 in Colombo/Sri Lanka geboren, wo Ihre Eltern im
Auftrag des The Smithsonian Institution (http://www.si.edu) stationiert waren. Sie verbrachte ihre Kindheit in Asien und lebt heute in Zürich. Der Weinseller Chandra Kurt ist Herausgeberin des Weinseller-Buchprojektes. Der Wein-sellerist ein unabhängiger Einkaufsführer für den Schweizer Weinmarkt und erscheint jährlich seit 1998. Aldi, Coop, Denner, Globus, Lidl, Manor, Spar und Volg sind heute Partner des Weinseller-Projektes. Rund 500 Weine werden jährlich vorgestellt und von Chandra Kurt bewertet. Das Buch gilt inzwischen als Standardwerk für den preisbewussten Weineinkauf. Zudem vermittelt es einen Überblick über den Schweizer Weinmarkt.Schwe
Master of Wine
Konstantin ist in seinem Leben Tausende Kilometer gereist, stand bis zu den
Knien im Rebsaft in Neuseeland, hat in Dublin mit Bono und The Edge überB
Bordeaux gefachsimpelt, im Rheingau Weinwirtschaft studiert, in London mit
den teuersten Tropfen gehandelt und in Australien (fast) jedes Weingut abgeklappert. Seit 2015 ist Konstantin der jüngste deutsche Master of Wine aller Zeiten und damit einer von weltweit nur rund 340 Menschen, die sich zu dieseme
Kreis zählen dürfen. Der Master of Wine, oder einfach nur „MW“, ist der Olymp für Weinexperten und weniger als 10% der Kandidaten schaffen es durch die harten Prüfungen. Um spannende Weine und die Geschichten rund um den Wein nach Deutschland zu bringen, gründete Konstantin den Online-Weinhandelim W
«meinelese». «meinelese» ist eine Herzensangelegenheit und wurde aus dem Wunsche heraus gegründet, Wein und Weinkonsumenten näher zusammenzubringen.e
Silvio Werner Denz ist ein Schweizer Unternehmer und Sammler von exklusiven Weinen sowie Kunstwerken.
Er lebt zurzeit in London. In der Vergangenheit hat er in verschiedenen Unternehmen in der Schweiz und den Vereinigten Staaten von Amerika in den Bereichen Finanzen, Einzelhandel und Marketing gearbeitet. Heute ist er vor allem in den Bereichen Luxusgüter und Wein tätig. Der Weinkeller von Château Faugères ist ein Werk des Architekten Mario Botta, der seine Schöpfung als „Kathedrale des Weins“ bezeichnet. Château Péby Faugères zählt heute gemäss dem internationalen Weinkritiker Robert Parker zu den besten Bordeaux-Weinen. Der Jahrgang 2005 wurde vom einflussreichen Robert Parker‘s Wine Buyers Guide mit 100/100 Punkten bewertet. Anfang 2014 hat Silvio Denz Château das Château Lafaurie-Peyraguey, eines der wenigen Premiers Grands Cru Classés von 1855 und eines der ältesten Weingüter von Sauternes, erworben.Wa
Fotografin
Viele Jahre fotografierte Barbara Werren als Freelancerin für Mettler-Toledo.D
Ob Auszubildende, Lageristen, Buchhalter, Forscher oder Konzernleiter,
ob neue Produkte, ganze Laborszenen, Arbeitsplätze und Gebäude,
oder eine Braut im strahlend weissen Hochzeitskleid auf einem Schimmel,
Barbara setzte sie alle ins rechte Licht.
Für die Degustationsnotizen fotografierte Barbara Caramels, Butterkekse,e
Ingwerbonbons, Brikets, Coci-Frösche, Bountys, Salz, scharzer und rosa Pfeffer,
Melisse, Ricola, Aronia-Beeren, Baumnüsse, Cranberries, hell und dunklen
Schokolade, verschiedenste Gewürze und vieles mehr.
Geschäftsführer der Schmid&Fehr AG
in Goldach
Die Basis der Schmid-Fehr AG wurde bereits 1905 von Gottlieber Schmid gelegt. Josef Schmid übernahm nach dem Aktivdienst während dem 2. Weltkrieg eine Papeterie und erweiterte diese in eine florierende Druckerei. Anfang der 90er Jahre übernahm Matthias Schmid das Ruder und führte zusammen mit den Mitarbeitern die Schmid-Fehr AG in die digitale Zukunft.
Wir vereinen heute innovatives kooperatives Denken und Handeln mit unserem Verantwortungsbewusstsein aus unserer Geschichte.
Der Schmid-Fehr Spirit
Wir verstehen uns als Dienstleistungs-partner. Sportliche Termine, knappe Budget, neue Lösungen – das lieben wir! Zusammen mit unseren Kunden finden wir immer die beste Lösung.
Nach fast einem Jahr Vor-arbeiten ist alles bereit für den grossen Moment. Die Prospekte sind gedruckt, die Bewilligung bei der Polizei ist eingereicht, die Flaggen wehen, die Bilder hängen und einige 6 Liter-Flaschen Sauternes für den Apéro sind im Kühlschrank.
dafür mit redaktionellem Beitrag
Wein, Worte, Bilder
2017 / Vinum / Text Thomas Vaterlaus
Seit bald 20 Jahren interpretiert Pierre Aerni mit dem Instrumen-tarium der bildenden Kunst ausgewählte Weine und Weingüter. Was mit minimalistischen Bildtableaus über die Sauternes-Weinwelt begann, hat nun zu visuellen Verkostungsnotizen mittels 400 Farbschattierungen und ebenso vielen Fotosujets geführt. New
Die künstlerische Auseinandersetzung mit Wein begann für den heute 68-jährigen Pierre Aerni im Jahr 2000, als er rund 50 Sauternes-Weingüter besuchte und von jedem rund zwei Kilo Rebbergserde mit nach Hause brachte. Diese verarbeitete er dann zusammen mit Schlagmetall in vielfältigen Mischtechniken zu abstrakt-minimalistischen Tableaus, die mit ihren Farbschattierungen zwischen Erde, Ocker und Bernstein sowohl das Terroir als auch die Farbpalette der edelsüssen Sauternes- Crus interpretieren. Mit diesem Konzept realisierte Aerni zwischen den Jahren 2000 undmini
2006 sechs verschiedene Ausstellungen im Raum Zürich.
400 Farben für 400 Aromen4
In den letzten Jahren hat Aerni nun mit fast wissenschaftlicher Akribie einen neuen Ansatz entwickelt, um Verkostungsnotizen verschiedener Weinkritiker wie Philipp Schwander, René Gabriel, Konstantin Baum (MW) oder VINUM-Autor Sigi Hiss visuell umzusetzen. Dabei ordnete er 400 Aromenkomponenten eine bestimmte Farbnuance zu und suchte parallel dazu nach Fotos. Mit diesem «visuellen Verkostungs-Vokabular» setzte er in den letzten Monaten rund 200 Weine in jeweils zwei Bildern um. Das eine beruht auf der von ihm entwickelten Farbskala, das andere auf der Foto-Bibliothek. Die Komposition der Bilder ist konsequent minimalistisch. Illustriert hat Aerni auf diese Weise erstmals nicht nur ausschliesslich Sauternes-Weine, sondern auch Weiss- und Rotweine aus aller Welt.
Kompromisslose Umsetzung
Dabei hielt sich Aerni streng an den Aufbau der Degustationsnotiz. «In keinem einzigen Fall wurde die Abfolge der Beschreibung aus farbästhetischen Gründen verändert», betont er. Auch negative Eindrücke wie Seifenlauge, Karton oder Leim wurden farblich und bildlich umgesetzt. Für die Beschreibung «grauenhaftes Plastikaroma» wählte er beispielsweise ein Foto aus Norddeutschland, dass bei der Säuberung eines mit Plastikteilen verdreckten Strandes aufgenommen worden war. Zwischen dem 10. Mai und dem 24. Mai werden nun erstmals die visuellen Verkostungs-notizen von 45 Weinen im Atelier 49 im zürcherischen Volketswil gezeigt.Die
Weinverkoster finden zuweilen unglaubliche Dinge im Wein:
Etwa den Duft einer Backstube, wenn gerade Speculatiusgebäck
aus dem Ofen gezogen wird, aber auch Curry, Stinkfüsse und Käserinde. Und natürlich rubenshafte Fülle im Gaumen . . . Pierre Aerni hat all diese Wortschöpfungen mit wissenschaftlicher Akribie visuell umgesetzt.400
Das Bildformat 30 x 40 cm wird paarweise angeboten.
Das linke Bild der angebotenen Paare zeigt die beschriebenen Komponenten
in den entsprechenden Farbstreifen.
Auf der rechten Seite sind die gleichen Komponenten
bildlich festgehalten.
Auch schwere Rotweine sind an der eigenwilliger Farbenpracht
auf einen Blick erkennbar!
Die Ungeniessbaren!
Es gibt nicht nur positive Degustationsnotizen.
10. Mai 2017 im Parkhotel Wallberg in Volketswil
Burgstrasse 4,8604 Volketswil