Waagen Storys
Münzen
Die Balkenwaage obsiegt

Die schöste Darstellung einer Waage.
Sansibar, der weltweit führende Hersteller von Nelken, ist der Name einer kleinen Insel im Indischen Ozean vor der Küste Tansanias in Afrika. Das Datum 1299 steht auf dem muslimischen (Hijri) Kalender und entspricht dem westlichen (Gregorianischen) Datum 1881.
Diese Kupfermünze hat die Bezeichnung Pysa (64 Pysa in einer Rupie).

Eine Waage erkennen wir auf den ersten Blick, wenn es sich um die sogenannte
Balkenwaage handelt. Unverkennbar an dem waagerechten Balken, der beweglich
an einer waagerechten Achse gelagert ist, und zwei Waagschalen, die an den Enden
des Balkens aufgehängt sind.

Balkenwaagen sind – im Gegensatz zu Waagen mit Federn – nicht von örtlichen Gravitationsunterschieden abhängig. Sie erlauben eine direkte Bestimmung der Masse,
falls das gemessene Objekt ungefähr die gleiche Dichte wie das Gewichtsstück besitzt.

Andere Typen von Waagen hab ich auf Münzen noch nicht gesichtet.
Banco Thaler Gewicht

Die 1609 gegründete Amsterdamer Bank nahm den deutschen Reichstaler al pari mit dem um 3% geringerhaltigen Albertustaler (s.d.) Da aller Wechselhandel auf diesen holländischen Banktaler zugeschnitten war, hätte ein Weitermünzen des deutschen Reichstaler nur die Wechsler bereichert. Darum wurde seit 1690 in Norddeutschland, besonders in Hamburg, über die Prägung eines Talers nach Brabanter Fuss verhandelt, und 1695 auch ein 9 1/4-Talerfuss beschlossen. In der 1619 gegründeten Hamburger Bank war der Bankotaler die Hauptdepotmünze und bestand in einem Silberquantum, das dem Feingewicht des alten Reichtalers von 25,98 g gleichkam.
Im Buch « Die neueren Hamburgischen Münzen und Medaillen aus dem Jahre 1843 ist zu entnehmen:
Gleichfalls von Messing und als Münze ausgeprägt, 1 Zoll 8 1/2 Linien im Durchmesser, 113/16 Loth schwer;
auf der einen Seite das kleine Hamburger Wappen in einer Muschel, umgeben von zwei verbundenen Ölzweigen.
Auf der anderen Seite steht zwischen zwei unten zusammengebundenen Palmzweigen:
BANCO – THALER –GEWICHT – 1744

Mancipatio

Die Kupferwaage als Rechtsobjekt
Das ius civile trennte die Güter in zwei Kategorien, in res mancipi (Sachen, an denen das Eigentum nur durch mancipatio übertragen werden konnte) und res nec mancipi, also Sachen, bei denen es bei Übertragung des Eigentums der mancipatio nicht bedurfte. Zu den res mancipi gehörten z. B. Grundeigentum in Italien, Vieh, Sklaven und ländliche Grunddienstbarkeiten, also vergleichsweise hochwertige Güter. In die Zeit der Entstehung der genannten Gesetze fällt auch die Herausbildung des Begriffes des unbeschränkten quiritischen Eigentums (dominium ex iure Quiritium), welches nur römische Bürger erwerben durften und konnten. Die Priester (pontifices) legten das Recht der zwölf Tafeln sehr am Wortlaut orientiert aus, man spricht deshalb auch von pontifikalem Rigorismus. Dies konnte dazu führen, dass schon das falsche Benutzen eines Wortes vor Gericht die Niederlage bei einem Prozess bedeutete. Dabei waren die beiden Formen des Eigentumserwerbes an res mancipi kompliziert und zeitaufwändig, formale Fehler gab es häufig. Im Gegensatz dazu erfolgte ein Eigentumswechsel an res nec mancipi durch die bloße formale Übergabe (traditio), also formlos. Die bekannteste Form der Übertragung quiritischen Eigentums an mancipierbaren Objekten war die Mancipatio. Dafür mussten fünf Römische Bürger als Zeugen und ein weiterer mit einer Kupferwaage hinzugezogen werden. Wer durch mancipatio erwarb, hatte dann die rituellen Worte zu sprechen: „Ich behaupte, dass dieser Sklave nach dem Recht der Römischen Bürger mein Eigentum ist und dass er um dieses Kupfer von mir gekauft sei.“ Dabei legte er einen Kupferbarren auf eine Waagschale. Die eigentliche Bezahlung erfolgte dann außerhalb dieser Zeremonie. Außer durch Mancipatio konnte auch durch den sogenannten Scheinprozess (in iure cessio) quiritisches Eigentum an res mancipi entstehen. Dieser Prozess lief etwa so ab: Der Verkäufer und der Erwerber erschienen vor dem Magistrat (praetor) und der Käufer behauptete, eine bestimmte res mancipi gehöre ihm. Der Prätor fragte dann nach Einwänden des bisherigen Eigentümers. Schwieg dieser auf die Frage oder verneinte sie, war der Eigentumsübergang vollzogen.
Banknotenpapier

Die Abbildung rechts zeigt uns in einer
56-fachen Vergrösserung die Kunst des Banknotendruckes. Der blaue Kreis mit einem Punkt in der Mitte ist im Reliefdruck und dient Blinden zum erkennen des Notenwertes.
Eine Schweizer Zehnfrankennote
wiegt durchschnittlich 0,9765 g.
Weltweit gibt es nur etwa 30 Hersteller von Banknotenpapieren, von denen sich viele in staatlicher Hand befinden. Die weltweite Jahresproduktion an Banknotenpapieren beläuft sich auf ca. 140.000 Jahrestonnen. Nicht mehr! Schutz vor Fälschung, Stabilität für extreme Beanspruchung – mit diesem Anforderungsprofil unterscheidet sich die Banknoten- Papierherstellung doch beträchtlich von der übrigen Papierproduktion. Im Zeitalter moderner Kopiergeräte, trickreich und global operierender Fälscher bedarf es schon einiger Raffinessen, um das Original eines jeden Geldscheins gegenüber seiner Nachahmung erfolgreich abzusichern. Wasserzeichen und Sicherheitsfaden bereits im Papier sind die bekanntesten Sicherheitsmerkmale. Auf die Oberfläche werden Prägungen und Hologramme aufgebracht. Der Druckvorgang schließt weitere Kennzeichnungen ein, die danach teilweise mit dem bloßen Auge, teilweise aber nur mit besonderen Apparaturen feststellbar sind. In Zeiten wenig aufwendiger Sicherheitsgestaltung sind zuweilen täuschend ähnliche Falschdrucke in den Umlauf gelangt.

3 Kilo Geld
Drei Kilo Geld: Geld zählen war viel zu zeitaufwendig geworden - mit einer Waage ermittelte man 1923 schneller den stetig verfallenden Wert. Geldscheine waren zur Zeit der grossen Inflation von 1919 bis 1923 kaum mehr Wert als Papier.
Ein Liter Milch kostete 26 Milliarden Mark, für Brot mussten die Menschen 105 Milliarden Mark zusammentragen. Erst mit Ein-führung der Rentenmark schöpften die verarmten Menschen wieder Vertrauen in den Wert des Geldes.
